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AKTUELL

Austausch mit Fachleuten und Firmen: Einladung zur Veranstaltung „Finden und Binden ausländischer Fachkräfte“ (Dessau-Roßlau, 12. September)

Das Netzwerk Willkommenskultur und Fachkräftegewinnung, die Stadt Dessau-Roßlau und das WelcomeCenter Sachsen-Anhalt richten am 12. September in Dessau-Roßlau die Veranstaltung „Finden und Binden ausländischer Fachkräfte“ aus. Es werden ab sofort Anmeldungen entgegengenommen.

Es wird dazu eingeladen, mit Fachleuten und anderen Unternehmen in Kontakt zu treten, „um mehr darüber zu erfahren, wie Sie Unterstützung bei der Einstellung und Qualifizierung ausländischer Fachkräfte erhalten und welche staatlichen Fördermöglichkeiten Sie in Anspruch nehmen können“ (Einladung mit Ablaufplan).

Mit dem Programm sollen viel Raum zum Austausch und zahlreiche Möglichkeiten geboten werden, spezifischen Fragen etwa zu Rekrutierung, Qualifizierung und Integration von Personal zu stellen. Antworten gibt es darauf beispielsweise an Themenständen von Expertinnen und Experten. Außerdem werden Unternehmensvertretungen berichten, wie die Integration ausländischer Fachkräfte bei ihnen gelingt. Mitarbeiter von lokalen Kommunen und Behörden unterstützen bei praktischen Fragen und Anliegen.

Es wird um Anmeldung bis zum 2. September gebeten – hier gelangen Sie zu dem entsprechenden Formular.

Im Anschluss an die Veranstaltung (ab 13:15 Uhr) wird noch eine Führung durch das Gebäude des Umweltbundesamtes angeboten.

Termin: Donnerstag, 12. September 2024, 10 bis 13 Uhr

Ort: Umweltbundesamt, Hauptsitz Dessau-Roßlau, Wörlitzer Platz 1, 06844 Dessau-Roßlau

Kontakt/Auskünfte: Linda Banholzer (linda.banholzer@f-bb.de) und Katharina Otto (katharina.otto@f-bb.de)

10. August 2024

Gäste aus rund 20 Nationen beim internationalen Sommerfest im Wernigeröder Bürgerpark

Bei bestem Wetter sind kürzlich insgesamt rund 200 Besucherinnen und Besucher zum internationalen Sommerfest des Wernigeröder Interkulturellen Netzwerks e.V. (WIN) im Bürgerpark der Harzstadt zusammengekommen. Menschen aus etwa 20 Nationen brachten Kostproben aus ihrer Heimat mit.

Dr. Martina Tschäpe als Vorsitzende des WIN hatte das Fest öffnet und die Gäste zu offenen Gesprächen über alle kulturellen Unterschiede hinweg motiviert. Alle Kinder spielten wie selbstverständlich miteinander oder bastelten gemeinsam Perlenketten.

Der Leiter des Dezernats Bürgerservice der Stadt Wernigerode und stellvertretende Vorsitzender des WIN, Rüdiger Dorff, erfuhr viel von Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich integrieren wollen, von Erfolgen und Hindernissen: „Es ist wunderbar mitzuerleben, wie schnell unsere ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Wernigerode Deutsch gelernt haben, wie lange sie aber auf ihre Deutschkurse warten mussten und müssen. Unsere staatlichen Institutionen sind nach wie vor personell, rechtlich und finanziell nicht gut aufgestellt, selbst mit leistungsfähigen und leistungswilligen Migranten umzugehen. Vieles bleibt nach wie vor dem Ehrenamt überlassen“, sagte Dorff.

Kontakt: Wernigeröder Interkulturelles Netzwerk e.V., Klintgasse 3, 38855 Wernigerode, Telefon: +49 151 54784518, E-Mail: werniwin2012@gmail.com

10. August 2024

Zum Fachtag „STADT LAND DORF“ ist Broschüre erschienen und steht zum Herunterladen bereit

Im Nachgang des Fachtages „STADT LAND DORF – Perspektiven und Lösungsentwürfe für die Integrationsarbeit im ländlichen Raum aus Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft“ der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. am 11. April in Magdeburg ist eine Broschüre erschienen. Sie steht zum Download zur Verfügung.

Auf insgesamt 48 Seiten wird unter anderem über die Podiumsdiskussion zum Auftakt und die Workshops berichtet. Zudem sind in der vom IKOE-Projekt der AGSA erarbeiteten Broschüre die bei dem Fachtag gesammelten Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen dokumentiert.

Die Broschüre kann kostenfrei hier (Text auf der IKOE-Seite und Broschüre) heruntergeladen werden.

Druckausgaben der Broschüre können per E-Mail bestellt werden bei katja.michalak(at)agsa.de.

12. Juli 2024

Neues Staatsangehörigkeitsrecht: Bundesbeauftragte informiert über Voraussetzungen und Ablauf einer Einbürgerung – AGSA begrüßt neue Regelungen

Zum Inkrafttreten des neuen Staatsangehörigkeitsrechts am 27. Juni 2024 ist eine bundesweite Einbürgerungskampagne gestartet worden. In deren Rahmen wird unter anderem umfassend über die Voraussetzungen und den Ablauf einer Einbürgerung informiert.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und Antirassismusbeauftragte, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, informiert seit dem 27. Juni auf der neuen Internetseite www.einbürgerung.de über alle Fragen einer Einbürgerung. Ausführliche Informationen auf Deutsch und Englisch bietet auch die Broschüre „Mein Weg zum deutschen Pass“, die auf dem Publikationsportal der Bundesregierung erhältlich ist. Eine Kurzversion ist dort ebenfalls bestellbar (Pressemitteilung).

„Darauf haben viele seit Jahrzehnten gewartet: Heute ist ein historischer Tag für unser modernes Einwanderungsland. Wir haben endlich ein Staatsangehörigkeitsrecht auf der Höhe der Zeit“, erklärte Staatsministerin Reem Alabali-Radovan in der Mitteilung. Einbürgerung bedeute Teilhabe, gleiche Rechte und Pflichten für alle, die hier leben und die Zukunft unseres Landes mitgestalten. Es geht um Zugehörigkeit, Respekt und eine gute Perspektive. Mit dem neuen Gesetz würden auch Anreize zur Integration geschaffen.

Das Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts war den Angaben zufolge am 23. August 2023 vom Bundeskabinett beschlossen und am 19. Januar 2024 vom Bundestag verabschiedet worden. Laut Gesetz ist eine Regel-Einbürgerung künftig bereits nach fünf statt nach acht Jahren Aufenthalt in Deutschland möglich, wenn alle weiteren Voraussetzungen erfüllt werden.

Zu den Voraussetzungen gehören beispielsweise die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts sowie Deutschkenntnisse mindestens auf dem Niveau B1 des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens. Einbürgerungsinteressierte müssen sich ferner zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung sowie zur besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die nationalsozialistische Unrechtsherrschaft und ihre Folgen, insbesondere zum Schutz jüdischen Lebens, bekennen.

Die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) lobte die neuen Regelungen, wies aber auch auf offene Fragen und Skepsis hin. „Wir begrüßen das Gesetz als Zeichen einer modernen offenen Gesellschaft. Das Verbot der Mehrfachstaatsangehörigkeit ist abgeschafft und die Voraufenthaltszeit von acht auf fünf Jahre verkürzt worden“, erklärte die AGSA auf ihrer Internetseite.

Insgesamt seien die Regeln zur Sicherung des Lebensunterhalts verschärft worden. „Engagierte aus unseren Mitgliedsorganisationen zeigen sich besorgt, dass Personen, die die Inanspruchnahme von Leistungen nicht zu vertreten haben, mit dem neuen Gesetz eine Benachteiligung erfahren könnten – z.B. behinderte Menschen und Frauen. Wie steht es beispielsweise um pflegende Angehörige, die in der Regel Frauen sind, wie steht es um Rentnerinnen, die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung erhalten, aber auch alleinerziehende Mütter, die wegen der von ihnen ausgeübten Familienpflegezeit auf ergänzende Leistungen angewiesen sind? Wir hoffen, dass das neue Staatsangehörigkeitsrecht für Leistungsbezug in unverschuldeten Lebenssituationen hier auf jeden Fall nachreguliert – oder aber unmissverständlicher ausgelegt wird.“

Kontakt zum Bürgerservice der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration: Telefon +49 30 18 400-1640), E-Mail service-integration@bk.bund.de

2. Juli 2024

Projekt „Zukunft Alleinerziehender sichern (ZAs)“ für junge Frauen ist mit Standorten im Burgenlandkreis gestartet

Im Rahmen des Förderprogramms „Gleichberechtigte Lebensperspektiven öffnen: Abbau von Geschlechterstereotypen bei Berufsorientierung und Lebensplanung“ ist Ende 2023 das Projekt Zukunft Alleinerziehender sichern (ZAs) gestartet. Es wendet sich an alleinerziehende Frauen unter 35 Jahren ohne (abgeschlossene) Berufsausbildung.Im Mittelpunkt steht die Förderung vorbereitender und begleitender Angebote für die jungen Frauen. Das Angebot an den Standorten der Deutschen Angestellten-Akademie in Weißenfels und Naumburg (jeweils Burgenlandkreis) beinhaltet unter anderem Individuelles Coaching, Gruppenangebote, Beratung und Workshops und die Unterstützung bei der Organisation von Kinderbetreuungsmöglichkeiten.

–    weitere Informationen auf der Internetseite des Projekt Fach- und Servicestelle EU-Migration Sachsen-Anhalt (EUmigra) der AGSA e.V.

Kontakt: Kerstin Schmoeckel, Telefon: +49 3443 2390372, E-Mail: kerstin.schmoeckel@daa.de, Internet: Projekt Zukunft Alleinerziehender sichern (ZAs)

2. Juli 2024

Dessau-Roßlau: One Community Projekt von der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet

Die Stadt Dessau-Roßlau hat mit einem Integrationsprojekt bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt: Für das One Community Projekt gab es einen Aktiv-Preis der Bundeszentrale für politische Bildung.

„Wir sind mächtig stolz über unseren Preisgewinn für unser gemeinschaftliches One Community Projekt und unserem Projekt ,Noch einmal Walzer‘ beim bundesweiten Aktiv-Preis der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), welches von zahlreichen Engagierten, Vereinen und dem Integrationsbüro der Stadt Dessau-Roßlau gestaltet wird“, heißt es in einer Mitteilung auf der Internetseite des Integrationsbüros.

Als einziges Projekt in Sachsen-Anhalt seien die Träger nach Essen (Nordrhein -Westfalen) eingeladen gewesen, um mit weiteren bundesweiten Projekten an Workshops und der feierlichen Verleihung teilzunehmen. „Uns bleibt nur Danke an alle Mittwirkenden und Unterstützenden zu sagen und sind immer noch überwältigt, was mit euch und vielen Partner und Unterstützenden in unserer Stadt Dessau-Roßlau möglich ist“, erklärte das Integrationsbüro.

Der Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ findet jährlich statt. Geehrt wurden diesmal insgesamt 65 Projekte aus ganz Deutschland (hier Pressemitteilung der bpb mit allen Preisträgern, aufgeteilt nach Bundesländern).

Kontakte:
-    Team des Aktiv-Wettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung: Telefon +49 30 254504-496, E-Mail: aktiv@bpb.de
-    Integrationsbüro: integrationsbuero(at)dessau-rosslau.de

28. Juni 2024

Demografie Preis: Trägerübergreifender Kooperationsverbund für Vielfalt und Weltoffenheit aus Sachsen-Anhalt schafft Einzug in die Finalrunde

Für den Deutschen Demografie Preis in der Kategorie „Gelebte Diversity“ ist die seit 2021 bestehende Kooperation „Dessau-Roßlau lebt Weltoffenheit und Vielfalt“ der Stadt mit der Hochschule Anhalt und dem Umweltbundesamt nominiert worden.

Die Kooperation lebe Weltoffenheit und Vielfalt, indem der Standort Dessau-Roßlau vielfaltssensibel weiterentwickelt wird (ausführliche Pressemitteilung mit Zitaten auf der Seite des Umweltbundesamtes).

Dafür würden für die Mitarbeitenden Schulungsreihen zu den Themen Antidiskriminierung, einfache Sprache oder vielfaltssensible Verwaltung angeboten. Speziell für die Auszubildenden gebe es einen Vielfaltsparcours durch die Verwaltungsgebäude. Dabei würden sie zum Beispiel in einem Altersanzug räumliche Barrieren erleben und Ideen entwickeln, wie diese durch das Liegenschaftsmanagement abgebaut werden können. Für dieses Engagement sei die Kooperation nun für den Preis nominiert worden.

Federführend bei den genannten Weiterbildungsreihen ist die Fachstelle Interkulturelle Öffnung und Kompetenzentwicklung Sachsen-Anhalt der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (IKOE-Projekt).

Mit dem Deutschen Demografie Preis werden Projekte geehrt, die kreative Lösungen für die Herausforderungen des demografischen Wandels finden. In der Kategorie „Gelebte Diversity“ geht es um Vorhaben, die Teilhabe und die Offenheit für eine vielfältige Zusammensetzung fördern sowie dazu beitragen, Diskriminierung abzubauen und aktuell bestehende Chancenungleichheiten auszugleichen.

Die Kooperation der drei Verwaltungsstandorte in Dessau-Roßlau war laut Mitteilung mit zwei anderen Bewerbern für die Finalrunde in Berlin nominiert. Die Jury habe sich schließlich für die Ed. ZÜBLIN AG – Direktion Ost mit dem Projekt „Wir bauen mit Vielfalt“ entschieden. Allein die Nominierung zeige, „dass wir in Dessau-Roßlau auf dem richtigen Weg sind und die bestehende Kooperation unbedingt ausgebaut werden muss, um weiterhin an Strahlkraft zu gewinnen“, wurde in der Pressemitteilung betont.

-    Bericht und Bilder Preisverleihung 
-    Video-Aufzeichnung (2:42 Std.)

Kontakte: siehe Pressemitteilung

28. Juni 2024

Kurzdokumentation fasst Beiträge der fachpolitischen Tagung „Vielfalt verbindet“ zusammen

Zu der fachpolitischen Tagung „Vielfalt verbindet – zur Relevanz und Entwicklung von Freiwilligendiensten mit Menschen mit Migrationsgeschichte“ am 17. April 2024 in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt in Berlin ist jetzt eine Kurzdokumentation erschienen.

„Die vielfältigen Beiträge von Freiwilligen, Einsatzstellen, Trägerorganisationen und aus der Wissenschaft sowie die lebendige Diskussion mit der Politik gaben Inspiration und Perspektive mit einem starken Plädoyer für ein Denken weg von Kürzungen und der Pflichtdienstdebatte hin zu einem Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst für alle“, heißt es dazu auf der Internetseite der Servicestelle Freiwilligendienste – Integriert in Sachsen-Anhalt (hier).

Die Dokumentation umfasst Beiträge von rund 15 Tagungsteilnehmern. Darunter sind unter anderem die Staatssekretärin und Landesintegrationsbeauftragte Susi Möbbeck, Jens Maedler von der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung, Christine Sattler von der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis und der Geschäftsführer der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V., Krzysztof Blau.

Die Veranstaltung wurde organisiert von der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V., dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE), der Stiftung Bürger für Bürger in Kooperation mit dem Sozialministerium Sachsen-Anhalt und mit freundlicher Unterstützung durch die Bertelsmann-Stiftung.

Kontakt bei Interesse an einem Printexemplar: Kristin Wicklein, Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V., Telefon: +49 345 21388285

24. Juni 2024

14. Integrationspreis verliehen – Landesregierung würdigt Engagement für Vielfalt und gegen Rassismus

Insgesamt sechs Initiativen und Projekte haben einen der Integrationspreise des Landes Sachsen-Anhalt erhalten. Darüber hinaus wurden bei einer Festveranstaltung am 19. Juni in Magdeburg ein Sonderpreis übergeben und 22 Ehrenamtliche für ihr Engagement ausgezeichnet.

Die Ehrungen überreichten die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und für Antirassismus, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne und Staatssekretärin Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte der Landesregierung. In diesem Jahr waren mehr als 60 Vereine, Unternehmen, Initiativen, Begegnungsorte und Einzelpersonen für einen der Preise vorgeschlagen worden. Es handelte sich um die bereits 14. Preisvergabe.

Staatssekretärin Susi Möbbeck sagte in ihrer Begrüßungsrede: „Das Engagement für Integration ist ungebrochen. Die Gewinner des Landesintegrationspreises machen sich in besonderem Maße dafür stark, dass Menschen unabhängig von ihrer Herkunft in Sachsen-Anhalt heimisch werden. Die Landesregierung will mit dem Integrationspreis den Einsatz für ein gleichberechtigtes Zusammenleben würdigen und sichtbar machen. Angesichts der polarisierten Debatten um Migration und des Zuspruchs für rechtsextreme Parteien ist dieses Engagement für Vielfalt unverzichtbar.“

Staatsministerin Reem Alabali-Radovan betonte: „Die vielen beeindruckenden Projekte gehören zum Fundament unserer Demokratie. Sie sorgen dafür, dass Zusammenhalt und Integration in Sachsen-Anhalt gelingen. Damit Demokratie wehrhaft bleibt, muss sie gelebt werden. Für ihren Einsatz gebührt allen Engagierten großer Dank. Wer Vielfalt fördert, wer willkommen heißt, schafft ein Klima von Respekt und Offenheit, in dem sich alle angenommen und sicher fühlen können. Die Projekte zeigen, Integration ist erfolgreich, wenn sie von Menschen vor Ort getragen und mitgestaltet wird. Damit alle ihre Potentiale entfalten können.“

Bei der kulturell umrahmten Veranstaltung im Kunstmuseum Magdeburg – Kloster Unser Lieben Frauen wurden Preise in drei Kategorien vergeben. Die Bereiche lauteten „Engagement für Vielfalt – gegen Rassismus und Diskriminierung“, „Studium, Ausbildung und Arbeit – Schlüssel erfolgreicher Integration“ und „Zusammenleben von Anfang an: Teilhabe von Kindern und Jugendlichen“. Der erste Preis in jeder Kategorie war mit 1.000 Euro und der zweite Preis mit jeweils 500 Euro dotiert.

Darüber hinaus würdigte die Preisjury 22 Ehrenamtliche für ihren besonderen individuellen Einsatz in der Integrationsarbeit stellvertretend für die vielen Engagierten im Land. Sie kommen aus dem Altmarkkreis Salzwedel, aus dem Burgenlandkreis und den Landkreisen Wittenberg, Börde, Mansfeld-Südharz, Stendal und Harz sowie den kreisfreien Städten Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau.

–  zur Pressemitteilung mit der Liste aller Preisträger 2024 und den ausgezeichneten Ehrenamtlichen
–  Bilder sehen Sie auf dieser Unterseite des Integrationsportals; dort ist auch eine Chronologie der Preisträger seit 2010 abrufbar

Kontakt: Pressestelle des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg, Telefon: +49 391 567-4608, -4612, E-Mail: MS-Presse@ms.sachsen-anhalt.de

19. Juni 2024

Ansprachen und Kranzniederlegung beim „Tag der Erinnerung“ zum Gedenken an Gewaltopfer in Dessau

In Dessau-Roßlau ist am 11. Juni an die Ermordung von Alberto Adriano durch Rechtsextremisten vor 24 Jahren erinnert worden. Dazu fand am damaligen Tatort im Stadtpark der traditionelle „Tag der Erinnerung“ statt. In dessen Rahmen wurde auch dem 2008 am Hauptbahnhof getöteten Obdachlosen Hans-Joachim Sbrzesny gedacht.

Reden hielten im Stadtpark Dr. Katarina Stjepandić in Vertretung von Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, der Bundesbeauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration und Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus, die städtische Sozialbeigeordnete Eter Hachmann sowie Dr. Barbara Steiner, Direktorin und Vorstand der Stiftung Bauhaus Dessau. Danach legten die rund 80 Teilnehmer an der Gedenkstele Blumen, Kränze und Gestecke nieder.

Erinnerungsworte in der Parkanklage am Hauptbahnhof sprach Igor Matviyets von der Antidiskriminierungsberatung Anhalt. Am Tatort von 2008 war im vergangenen Jahr ein Gedenkstein mit einer Metalltafel eingeweiht worden.

In der Nacht vom 10. zum 11. Juni 2000 war Alberto Adriano von rechten Schlägern im Dessauer Stadtpark bewusstlos geprügelt worden. Drei Tage später erlag er seinen schweren Verletzungen. Am Tatort wurde 2002 eine Gedenkstele mit der Aufschrift „Alberto Adriano - Opfer rechter Gewalt - 11. Juni 2000“ errichtet.

Zu den Veranstaltern des „Tages der Erinnerung“ gehörten unter anderem die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V., das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V., die Jüdische Gemeinde zu Dessau, der Kurdisch-Deutsche Verein Sachsen-Anhalt und der Verein Projektschmiede Dessau. Die Koordinierung lag in den Händen des Multikulturellen Zentrums Dessau.

-    Broschüre „Warum Adriano? Der Mord an Alberto Adriano und migrantische Erinnerungsarbeit in Dessau 2000-2020“
-    Broschüre „Hans-Joachim Sbrzesny – Mord an einem scheinbar Obdachlosen“

12. Juni 2024

Umfangreiche Zeitung zum Projekt „Sachsen-Anhalt wählt Europa – ab 16!“

Das AGSA-Projekt „Sachsen-Anhalt wählt Europa – ab 16!“ hatte landesweit mit verschiedenen Aktionen auf die Europawahl am 9. Juni aufmerksam gemacht. Im Rahmen der Kampagne ist auch eine Europazeitung entstanden.

Das Projektteam war mit Infoständen, auf Demokratiefesten und anderen Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt unterwegs. Es kamen zum Beispiel auch Plakate zum Einsatz, die in den am häufigsten vertretenen EU-Sprachen in Sachsen-Anhalt darüber informierten. Die Projektzeitung gewährt einen Überblick.

Außerdem finden Sie auf der Internetseite der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (hier) einen ausführlichen Beitrag über die vergangenen Aktivitäten.

9. Juni 2024

Psychosoziales Zentrum nimmt ab sofort Anmeldungen entgegen – Einladung zum Fachtag am 18. September in Stendal

Das Psychosoziale Zentrum für Migrant*innen in Sachsen-Anhalt (PSZ) hat zum Fachtag „Zwischen Schutzbedürftigkeit und Empowerment-Förderung von Resilienz und Integration von Geflüchteten“ am 18. September 2024 eingeladen. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Diskussionen über Herausforderungen, Lösungsansätze und Empowerment-Maßnahmen, um die Schutzbedürftigen bestmöglich zu unterstützen und Integration zu ermöglichen, heißt es in der Einladung (Flugblatt mit Programm, weiteren Informationen und QR-Code zur Anmeldung). Dieser Fachtag biete eine wertvolle Gelegenheit, sich eingehend mit dem Thema Schutzbedürftigkeit auseinanderzusetzen und gemeinsam Wege für eine verbesserte Umsetzung von Integrationsstrategien zu finden. 

Vorgesehen sind unter anderem zwei Fachvorträge und vier Workshops. Angekündigt für ein Grußwort wurde die Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Sachsen-Anhalts und Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Susi Möbbeck.

Es wird um Anmeldungen über diesen Link bei der Online-Veranstaltungssoftware Eveeno gebeten. Anmeldeschluss ist am 2. September 2024 – oder bis alle Plätze belegt sind.

Das PSZ in Trägerschaft der St. Johannis GmbH bietet an seinen Standorten Magdeburg, Halle (Saale) und Stendal psychologische Beratung, Therapie, psychosoziale Gruppen sowie begleitende Sozialberatung an. Zielgruppe sind Menschen mit Fluchtgeschichte, politisch Verfolgte und Opfer von Gewalt und Folter.

Termin: Mittwoch, 18. September 2024, 10 bis 16 Uhr

Ort: Hochschule Magdeburg-Stendal, Campus Osterburger Straße 25, 39576 Stendal 

Kontakt für Rückfragen zum Fachtag und weiteren Informationen: Frau Saadet Ismayil, Telefon: +49 3471 37407010, E-Mail: Ismayil@psz-sachsen-anhalt.de

7. Juni 2024

Zwischen Öffnung und Restriktion: Sachverständigenrat analysiert die Migrations- und Integrationspolitik der vergangenen fünf Jahre

Der Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) analysiert in seinem neuesten Jahresgutachten die Entwicklungen in seinem Bereich. Neben einer weiteren Öffnung Deutschlands seien in vergangenen fünf Jahren Restriktionen verschärft worden.

Die Migrations- und Integrationspolitik sei in den letzten Jahren hochdynamisch gewesen (Presseinformation). Der steigende Bedarf an ausländischen Arbeitskräften habe einerseits zu einer weiteren Öffnung des Einwanderungslandes Deutschland geführt; auch für abgelehnte Asylbewerberinnen und -bewerber seien Möglichkeiten des sogenannten Spurwechsels ausgebaut worden. Nach der verstärkten Fluchtzuwanderung seit 2022 seien aber andererseits im asylpolitischen Bereich in Deutschland und der Europäischen Union (EU) restriktivere Maßnahmen ergriffen worden.

Der SVR analysiert in seinem Jahresgutachten die Entwicklungen und zeigt auf, wo es weiteren Handlungsbedarf gibt. „Ziehen wir eine Bilanz der Migrations- und Integrationspolitik der letzten fünf Jahre, zeigt sich insgesamt eine Mischung von Kontinuität und Wandel. Dabei wurde an verschiedenen Stellschrauben gedreht: Wir sehen in manchen Bereichen eine substanzielle Öffnung, in anderen dagegen eher Versuche, durch Restriktionen stärker zu steuern“, erläuterte Prof. Dr. Hans Vorländer, Vorsitzender des SVR.

Unter anderem heißt es in der Analyse weiter, dass mit der steigenden Zahl Schutzsuchender und der daraus entstandenen zunehmenden Belastung vor allem für Kommunen die öffentliche Debatte schärfer geworden und der politische Handlungsdruck gestiegen sei.

Ferner wird festgestellt, dass mit dem Gesetz und einer Verordnung zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung sich die Bundesregierung von dem Grundsatz verabschiedet habe, dass im Ausland erworbene Qualifikationen zwingend gleichwertig zu deutschen Ausbildungsstandards sein müssen. Auch hätten Arbeitskräfte ohne Formalqualifikation inzwischen mehr Möglichkeiten, nach Deutschland zu kommen. „Diese Öffnung ist vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wichtig. Die neuen Regelungen dürfen aber nicht zu Lasten des Arbeitnehmerschutzes gehen – das gilt vor allem für den Niedriglohnsektor. Gleichzeitig sind sie sehr komplex. Bei chronisch überlaste¬ten Behörden könnte das die Gewinnung ausländischer Fachkräfte erschweren“, sagte Prof. Vorländer.

Zudem werde die Rechtslage immer unübersichtlicher. „Das deutsche Migrationsrecht ist mittlerweile so kompliziert, dass nur noch wenige es verstehen. Das ist etwa im Bereich der Anwerbung von Arbeits- und Fachkräften ein Wettbewerbsnachteil. Wenn Deutschland Migration effektiv steuern und Integration nachhaltig gestalten will, braucht es mehr Mut zur Vereinfachung“, sagte der SVR-Vorsitzende.

Weitere Themen im SVR-Jahresgutachten 2024 (PDF-Datei, 284 Seiten):
•    Arbeitsmarkt- und Bildungsintegration: Zugang erleich¬tern, Chancen ermöglichen
•    Einstellung zu Zuwanderung: Bevölkerung trotz situativer Skepsis grundsätzlich offen
•    Empirische Bestandsaufnahme: Kriminalität gegen und von Migrantinnen und Migranten

Der Sachverständigenrat für Integration und Migration ist ein unabhängiges und interdisziplinär besetztes Gremium der wissenschaftlichen Politikberatung. Dem Rat gehören neun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen und Forschungsrichtungen an.

Kontakt für Medienanfragen: Meike Giordono-Scholz, Kommunikation SVR gGmbH, Telefon: +49 170 635 7164, E-Mail:presse@svr-migration.de

17. Mai 2024

Gedenkveranstaltung im einewelt haus: Politik und Zivilgesellschaft erinnerte an die „Himmelfahrtskrawalle“ in Magdeburg vor 30 Jahren

Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Zivilgesellschaft, Kirche und Wissenschaft haben am 8. Mai in Magdeburg an die rassistischen, sogenannten Himmelfahrtskrawalle in der Domstadt 1994 erinnert. Auch Zeitzeuginnen und Zeitzeugen kamen zu Wort.

Ausgerichtet wurde die musikalisch umrahmte Gedenkveranstaltung „30 Jahre Magdeburger Himmelfahrtskrawalle“ im Saal des einewelt hauses von der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) in Kooperation mit dem Beirat für Integration und Migration der Landeshauptstadt Magdeburg.

Manja Lorenz von der AGSA äußerte sich zur Begrüßung erfreut über die hohe Anzahl von Teilnehmenden und deren großer Vielfalt. Unter den Veranstaltungsgästen war unter anderem auch die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Staatssekretärin Susi Möbbeck, sowie Landtagsabgeordnete.

Ein wissenschaftlicher Impuls von Dr. Helge Petersen, Post-Doktorand im Projekt „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ und Mitglied im Vorstand des Instituts für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal, bildete den Auftakt. Sein Referat hatte das Thema „Die rassistischen Ausschreitungen in Magdeburg am Himmelfahrtstag 1994 – Ein Wendepunkt im politischen und zivilgesellschaftlichen Engagement gegen Rassismus in Sachsen-Anhalt?“ Diese Fragestellung wurde letztlich mit Ja beantwortet, in der Diskussion fiel das Wort Zäsur.

Bei der Gedenkveranstaltung war auch von einem Versagen von Polizei, Politik und Zivilgesellschaft in Bezug auf die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus damals die Rede. Wie Dr. Petersen darlegte, gab es nach dem Abschluss von Ermittlungsverfahren gegen 86 Tatverdächtige zehn Gerichtsprozesse mit acht Verurteilungen. Gegen 15 Polizisten wurden ebenfalls Ermittlungsverfahren geführt, davon wurden 14 Verfahren eingestellt. Der dann einzige Gerichtsprozess endete mit einem Freispruch.

Im Programm folgten nach dem Impuls Filmausschnitte unter anderem mit Reportagen von den Krawallen 1994 und der Entwicklung danach sowie ein Interview mit Abdoul Coulibaly, der 1997 erster Ausländerbeauftragter der Landeshauptstadt Magdeburg geworden war, und Vu Thi Hoang Ha. Sie hatte damals ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeiter beraten und war über den Deutsch-Vietnamesischen Freundschaftsverein Mitgründerin der AGSA. Vu Thi Hoang Ha sprach von einer anderen Qualität des Handelns heute: so gehe es den Migrantinnen und Migranten nicht mehr nur um Fragen des Bleiberechts, sondern um den Kampf, Teil der Gesellschaft zu sein und nicht nur eine Randgruppe.

Ein Podiumsaustauch führte neben Akteuren von nach 1994 entstandenen Initiativen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zusammen, darunter zum Beispiel Christina und Eberhard Vater, den beiden Ausländerbeauftragten der damaligen Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. Sie waren Mitinitiatoren des Dialogs zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren.

Wichtige Diskussionspunkte waren etwa, das Bewusstsein bei allen Menschen zu schaffen, dass Zugewanderte ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft mit unterschiedlichen Biografien und Herkünften sind, sowie ernsthafte Gefährdungen der Demokratie heute.

Die Ereignisse des Himmelfahrtstages am 12. Mai 1994 erschütterten Magdeburg und Sachsen-Anhalt; die Bilder von Hooligans und Rechtsextremen, die Ausländer verprügelten und durch die Innenstadt jagten, sorgten weltweit für Schlagzeilen. Das Datum ist zugleich ein Ausgangspunkt für die Gründung zahlreicher Organisationen, Initiativen und Gremien, die sich als wehrhafte und engagierte Zivilgesellschaft für den Schutz diskriminierter Gruppen sowie gelebte Vielfalt und Demokratie einsetzten und es bis heute tun.

Darunter ist die AGSA, aber auch der Ausländerbeirat – der heutige Magdeburger Beirat für Integration und Migration – oder das Café Krähe der Evangelischen Hoffnungsgemeinde sowie das regelmäßige „Fest der Begegnung“ von Polizei, Kirche und Zivilgesellschaft. Es lockte im großen Format in den Anfangsjahren mitunter bis zu 15.000 Besucher an und zählte seinerzeit zu den größten interkulturellen Einzelveranstaltungen in Sachsen-Anhalt.

Nach dem jüngsten Fest 2023 an der Hoffnungsgemeinde ist im September eine Planungsrunde für die zukünftige Ausrichtung des Begegnungsfestes vorgesehen. Neben den bisherigen Partnern AGSA, Hoffnungsgemeinde, Polizei Sachsen-Anhalt und THW sind auch weitere neue Akteurinnen und Akteure in der Organisationsgruppe herzlich willkommen.

9. Mai 2024

Umfrage zu den Europawahlen am 9. Juni 2024: Optimismus der Deutschen mit Blick auf die Zukunft der EU eher zurückhaltend

Wenige Wochen vor der Europawahl (6. bis 9. Juni, in Deutschland am Sonntag, 9. Juni) ist die Zuversicht der Deutschen mit Blick auf die Entwicklung der Europäischen Union zurückhaltend. So gaben laut einer kürzlich veröffentlichten Umfrage des Europaparlaments 60 Prozent der Bundesbürger an, betreffs der Zukunft der EU ziemlich oder sehr optimistisch zu sein.

Dieser Wert entspricht einem leichten Plus von zwei Prozentpunkten im Vergleich mit einer Umfrage im September/Oktober 2023. Allerdings hätten sich nach einem AFP-Bericht noch vor drei Jahren 72 Prozent der Umfrage-Teilnehmer optimistisch geäußert. Laut aktueller Umfrage („Frühjahrs-Eurobarometer“) liegt Deutschland etwa im Durchschnitt der anderen EU-Länder (übergreifend 61 Prozent).

Die Meinung der Deutschen über das Europaparlament hat sich kurz vor den Wahlen verbessert. So sagten 40 Prozent der Interviewten, sie würden das Parlament grundsätzlich positiv sehen, bei der Umfrage im Herbst 2023 waren es laut AFP 34 Prozent.

Für das Frühjahrs-Eurobarometer 2024 des Europäischen Parlaments wurde nach offiziellen Angaben von einem Forschungsinstitut zwischen dem 7. Februar und dem 3. März 2024 in allen 27 EU-Mitgliedstaaten Daten erhoben. Die Befragung fand persönlich statt, in Tschechien, Dänemark, Finnland und Malta zusätzlich mit Videointerviews (CAVI). Insgesamt seien 26.411 Interviews geführt worden.

–    Pressemitteilung
–    Spezial-Eurobarometer/Frühjahrsumfrage 2024 – Informationsblatt Deutschland

Kontakt: Europäisches Parlament, Presseabteilung, Telefon: +32 22842077, +33 388174167; E-Mail: neil.corlett@europarl.europa.eu 
Pressereferentin in Deutschland, Telefon: +49 30 22801080 , E-Mail: judit.hercegfalvi@europarl.europa.eu

19. April 2024

Große Resonanz beim IKOE-Fachtag „Stadt-Land-Dorf“ – Ideenreiche Handlungsempfehlungen zur Integrationsarbeit im ländlichen Raum

Rund 70 Akteure der Integrationsarbeit hat der Fachtag „Stadt-Land-Dorf: Perspektiven und Lösungsentwürfe für die Integrationsarbeit im ländlichen Raum aus Verwaltung, Wirtschaft, Bildung und Zivilgesellschaft“ am 11. April in Magdeburg zusammengeführt.

Veranstalter war das IKOE-Projekt der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) in Kooperation mit dem Landesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.

Zur Eröffnung sagte AGSA-Geschäftsführer Krzysztof Blau, dass die große Resonanz des Fachtags die Bedeutung des Themas zeige. Gegenseitiger Austausch und der Aufbau und die Pflege von Netzwerken seien besonders wichtig. „Wir haben Handlungsbedarf! Die Zukunft können wir noch gestalten, die Vergangenheit dagegen nicht“, betonte Krzysztof Blau.

Staatssekretärin Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte der Landesregierung, äußerte sich beeindruckt von der hohen Anzahl der Teilnehmenden. Sie würden räumlich und an den Einrichtungen gemessen die gesamte Bandbreite des Themas abbilden. Es sei sehr wichtig, dass das Thema aufgegriffen wird und Möglichkeiten des Austauschs geschaffen werden. Schließlich müsse der Blick geschärft werden, um die Integration in Sachsen-Anhalt mit den unterschiedlichen Rahmenbedingungen in Städten und auf dem Land zu verbessern, fügte sie hinzu. Integration sei nur dann erfolgreich, wenn sie vor Ort stattfinde. Interkulturelle Öffnung, interkulturelles Alltagsleben, der Ausbau des ÖPNV und Ausbildung seien nur einige Stichpunkte, wenn es um die Integration von Schutzsuchenden und die Gewinnung von ausländischen Fachkräften gehe. All dies könne niemand allein, dies gelinge nur im Zusammenwirken.
 
Auf dem Programm standen zunächst praxisnahe Einblicke in Projekte und Initiativen, so vom Projekt Landheld*innen (Mirko Wolff/Salzwedel) und dem Netzwerk Neue Nachbarn (Manfred Hain) aus Tangerhütte. Anschließend hielt IKOE-Projektleiterin Dr. Katja Michalak einen Impulsvortrag. Sie bekräftigte dabei, dass einem Perspektivenwechsel ausreichend Raum gegeben werden müsse. „Die Stärkung des ländlichen Raums entsteht durch eine bessere Vernetzung zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die Last wäre viel zu groß, um sie einzelnen Initiativen aufzubürden“, sagte sie.
 
Es folgte eine Podiumsdiskussion, bei der die Thematik aus den genannten Perspektiven Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft beleuchtet wurde. Dazu sprachen Jakob Wernike, Integrationskoordinator des Landkreises Stendal, der Landeskoordination des IQ Netzwerkes Sachsen-Anhalt, Dr. Thomas Kauer, und Jan Greiner, Projektleiter der Netzwerkstelle Engagierte Nachbarschaft bei der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Sachsen-Anhalt (LAGFA).
 
Unter anderem sagte bei der Diskussion danach Jakob Wernike, dass die Vernetzung in ländlichen Räumen eine große Ressource sei, „aus der wir schöpfen können“. Die Diskussion schloss Dr. Katja Michalak mit der Feststellung ab: „Es gleicht einem dreibeinigen Hocker – denn nur mit drei Beinen findet das System Stabilität in der guten Verzahnung von Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.“
 
In drei thematisch differenzierten Workshops ging es um Stolpersteine, Offene Fragen und Lösungsansätze in Bezug auf unterschiedliche Perspektiven. Anschließend tauschten sich die Teilnehmenden bei einem gallery walk an Pinnwänden, die sie in den Workshops mit Wortmeldungen gestaltet hatten, wechselseitig aus. 
 
Vor dem Abschlussplenum konnte jeder Teilnehmende auf eigens für den Fachtag produzierten Postkarten notieren, welchen Impuls oder Gedanken er an den ländlichen Raum sendet. Als Fazit wurde dann im Plenum unter anderem gezogen, dass Integration in ländlichen Regionen nur im Dialog und im Miteinander von Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gelingen kann. Zudem sah AGSA-Geschäftsführer Krzysztof Blau seine anfangs geäußerte Forderung nach mehr Räumen für Begegnung bestätigt. „Begegnung schafft Akzeptanz, Verständigung und gemeinsame Zukunft“, unterstrich er.
 
Die vielen Ideen und Lösungsvorschläge kamen direkt aus Projekten, ehrenamtlichen Initiativen, Verwaltung (etwa aus der Integrationskoordination) und Wirtschaft. Begleitet wurde die Veranstaltung von dem Graphic Recorder, Illustrator und Autor Sebastian Lörscher aus Berlin, der Themen und Wortbeiträge zeichnerisch darstellte und Akteure porträtierte.
 
Bei dem Fachtag wurde darüber hinaus eine weitere Ausgabe des Diversity Journals des IKOE-Projekts vorgestellt. Fokussiert ist die Broschüre diesmal auf den ländlichen Raum und Akteure, die sich ehrenamtlich engagieren. Eine Reportage über die Initiative in Tangerhütte geht auf die Aufgaben, Probleme und Erfolge Ehrenamtlicher bei der Unterstützung von Migrantinnen und Migranten ein.

16. April 2024

Autobiografischer Bericht einer Mosambikanerin gewährt Blick hinter die Kulissen der „Schule der Freundschaft“

Die „Schule der Freundschaft“ und das mit der DDR-Einrichtung eng verbundene Schicksal einer Mosambikanerin stehen im Vordergrund eines neuen Sachbuches, das kürzlich im Mitteldeutschen Verlag erschienen ist. Ihren Standort hatte die Schule in der Stadt Staßfurt, die heute zum Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt gehört.

Protagonistin ist Francisca Raposo, die in einem mosambikanischen Dorf lebte, als der Direktor ihrer Schule eine Ankündigung machte, die ihr Leben veränderte, wie es in der Buchbeschreibung des Verlages heißt.

„Es wurde nach begabten Kindern gesucht, die ihre Schullaufbahn in der DDR fortsetzen durften. Francisca wusste nicht, was das für ein Land war, aber sie wusste eines: Sie wollte unbedingt dorthin.“ Mit 900 anderen Kindern sei sie 1982 nach Staßfurt an die „Schule der Freundschaft“ gekommen.

„Was sie dort erlebte, aber auch, wie ihr Leben in Mosambik nach der Rückkehr 1988 weiterging, erzählt Francisca Raposo in diesem Buch. Ihre authentischen Schilderungen geben Einblicke in ein Kapitel der jüngeren Geschichte, das vielen Menschen bis heute verborgen geblieben ist“, erläuterte der Verlag. Herausgeberin des Buches ist die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neumann-Becker

Die „Schule der Freundschaft“ war eine Art Experiment und Teil eines Staatsabkommens, das 1979 zwischen der Volksrepublik Mosambik und der DDR geschlossen wurde.

Ein reich bebildertes Porträt von Raposo und Filmsequenzen aus dem Jahr 2022 sind beim Projekt DE-Zentralbild abrufbar.

Bibliographische Angaben: Francisca Raposo mit Ines Godazgar, „Von Mosambik in die DDR – Meine Zeit an der ,Schule der Freundschaft‘ in Staßfurt“, Herausgegeben von Birgit Neumann-Becker, 176 Seiten, 16,00 Euro, ISBN 978-3-96311-839-5

Kontakt: Mitteldeutscher Verlag, Bernburger Straße 2, 06108 Halle (Saale), Telefon: +49 345 23322-0, E-Mail: info@mitteldeutscherverlag.de

28. März 2024

Runder Tisch für Zuwanderung und Integration, gegen Rassismus ruft zu einer sachlichen Migrationsdebatte auf

Der Vorstand des Runden Tisches für Zuwanderung und Integration, gegen Rassismus in Sachsen-Anhalt hat mit weiteren Organisationen zu einer sachlichen Migrationsdebatte im Bundesland aufgerufen.

Zum Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März haben mehr als 17 landesweit aktive Organisationen gemeinsam mit den Integrationsbeauftragten aus Magdeburg und Halle sowie von der Landesregierung Sachsen-Anhalt auf eine Versachlichung in den Debatten um Flucht, Migration und Menschenrechte gedrängt, heißt es in einer Pressemitteilung des Runden Tisches.

Der demokratische Diskurs um die besten politischen Lösungen müsse sich wieder an Fakten und Inhalten orientieren. Die Mitzeichnenden sprechen sich klar für Demokratie und gegen die Abwertung gesellschaftlicher Gruppen aus, insbesondere gegen die Marginalisierung und Ausgrenzung von geflüchteten und bei uns schutzsuchenden Menschen.

„Im Ringen um konstruktive Lösungen müssen dringend Daten und Fakten überwiegen. Wir machen uns damit stark für eine solidarische Gesellschaft und freuen uns dabei über alle diejenigen, die durch eine Mitzeichnung unseres Aufrufs mit uns gemeinsam ein Zeichen senden gegen Ausgrenzung, Rassismus und Diskriminierung“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Runden Tisches, Raimund Sternal.

Der Aufruf und die Möglichkeit der Mitunterzeichnung (Online-Formular) ist hier auf der Internetseite des Runden Tisches zu finden.

Kontakt für Rückfragen bei der Koordinierungsstelle des Runden Tisches, Telefon: +49 1573 1105070, E-Mail: rundertisch@fluechtlingsrat-lsa.de, info@rundertisch-sachsenanhalt.de

21. März 2024

Plädoyer des ehrenamtlichen Integrationsbeauftragten der Landeshauptstadt Magdeburg für ein umfassendes Klima der interkulturellen Wertschätzung

Bei der Stadtratssitzung am 7. März 2024 hatte Krzysztof Blau als Integrationsbeauftragter der Landeshauptstadt Magdeburg die Gelegenheit, den Jahresbericht 2022 des Beirats für Integration und Migration sowie des Integrationsbeauftragten vorzustellen.

Blau mahnte die konsequente Beteiligung des Beirats an kommunalen, die migrantische Zivilgesellschaft betreffenden Entscheidungsprozessen an. Er verwies auf die bestehenden Aufgaben der Integration im Sinn einer gesamtgesellschaftlich gemeinten Teilhabe und stellte die Bedeutung einer gemeinschaftlich anerkannten Wertebasis heraus: „Integration im Sinne des Ermöglichens gleichberechtigter Teilhabe und Partizipation sowie des durch Respekt geprägten Miteinanders kann nur dann gelingen, wenn die einheimische und zugewanderte Bevölkerung die verfassungsrechtlichen Grundlagen und die ihnen zugrundeliegenden Werte als gemeinsames gesellschaftliches Fundament anerkennen. In einer freiheitlichen Gesellschaft, die die Würde jedes Menschen gleichermaßen achtet, darf es für Diskriminierung, Ausgrenzung und Rassismus keinen Raum geben.“ 
(Mitschnitt der Sitzung/Videolink: ab 4:45:50).

Dass dieser Weg durchaus auch veränderter Strukturen bedarf, hatte sich nur kurz zuvor in der Einwohnerfragestunde deutlich gezeigt. Zugewanderte internationale Masterstudenten an der OvGU Magdeburg schilderten beispielhaft ihre Probleme mit der Ausländerbehörde Magdeburg. Zu langes Warten auf einen Termin bzw. entsprechende Dokumente führte bei einigen zu erheblichen aufenthaltsrechtlichen Konsequenzen. Der zuständige Beigeordnete Ronni Krug verwies diesbezüglich auf die unzureichenden Personalkapazitäten und den aktuellen Umbruchsprozess der Behörde. 

-    zum Jahresbericht des Integrationsbeirats und Integrationsbeauftragten der LH Magdeburg (PDF-Datei)

12. März 2024

Willkommensfeier des Saalekreises in Merseburg: Landrat überreicht Einbürgerungsurkunden

Landrat Hartmut Handschak (parteilos) hat bei einer feierlichen Willkommensveranstaltung am 28. Februar im Merseburger Ständehaus Merseburg zwölf Einwohnerinnen und Einwohnern des Saalekreises ihre Einbürgerungsurkunden überreicht und sie als neue Bundesbürgerinnen und Bundesbürger begrüßt.

Weitere 56 Einwohnerinnen und Einwohner beglückwünschte er zu ihrer deutschen Staatsbürgerschaft, die diese bereits Anfang dieses Jahres und 2023 erhalten hatten (Pressemitteilung). Ihre Wurzeln hätten die Frauen, Männer und Kinder in Ägypten, Ghana, dem Libanon, der Slowakei, Syrien, der Ukraine und China.

Mit der deutschen Staatsbürgerschaft bekommen sie den Angaben zufolge die Chance, ihren beruflichen Werdegang frei zu bestimmen und ihre Zukunft in Deutschland politisch auch als gesellschaftlich aktiv mitzugestalten.

In seiner Rede habe Landrat Handschak die neuen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger dazu aufgerufen, sich für die Werte der Demokratie stark zu machen. „Wir alle sollten uns bewusstmachen, dass die Werte des Grundgesetzes nicht selbstverständlich sind. Umso wichtiger ist es, dass sie geachtet, bewahrt und auch immer wieder verteidigt werden“, wird er in der Mitteilung zitiert.

Bevor alle ihre Einbürgerungsurkunden erhielten, erfolgte laut Kreisverwaltung der Schwur auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Im Anschluss wurde gemeinsam die deutsche Nationalhymne gesungen.

Seit der Kreisfusion im Jahr 2007 fanden laut Mitteilung im Saalekreis bislang 42 Einbürgerungsfeiern statt. Insgesamt seien seitdem 591 Personen eingebürgert worden.

Der Mitteldeutsche Rundfunk hat für seine Sendung „MDR Sachsen-Anhalt heute“ von der Willkommensveranstaltung einen Film gedreht, der hier abrufbar ist (2:14 min). 

Kontakt: Landkreis Saalekreis, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Domplatz 9, 06217 Merseburg; Telefon: +49 3461 40-1022, E-Mail: presse@saalekreis.de

1. März 2024

Zum Jubiläum der Partnerschaft Sachsen-Anhalt/Centre-Val de Loire winkt Fördergeld für Austausch-Aktionen

Zum 20-jährigen Jubiläum ihrer Regionalpartnerschaft haben Sachsen-Anhalt und die Region Centre-Val de Loire in Frankreich engagierte Bürger und Initiativen zur Mitwirkung aufgerufen. Es können Projekte mit bis zu 10.000 Euro gefördert werden.

Das Bundesland Sachsen-Anhalt und die damalige Region Centre (seit dem Jahr 2015 Centre-Val de Loire) hatten am 5. Juli 2004 in Magdeburg feierlich eine Gemeinsame Erklärung unterzeichnet, die bis heute die Grundlage der Zusammenarbeit darstellt. Der Unterschrift folgten zahlreiche Austausche und Begegnungen zwischen Städtepartnerschaften, Kulturinstitutionen, Schulen und Politikern.

Zum Jubiläum haben die beiden Regionen und der Bürgerfonds zur Beteiligung an einem Förderprogramm aufgerufen. Zuschüsse können zum Beispiel für eine Städtepartnerschaftsbegegnung, für künstlerische Austausche oder für Begegnungen im Wissenschaftsbereich beantragt werden.

-    Online-Beitrag auf der Seite des Projekts Fach- und Servicestelle EU-Migration Sachsen-Anhalt (EUmigra) der AGSA e.V.

26. Februar 2024

Statistisches Bundesamt: Mehr als 75 Prozent der Menschen mit Einwanderungsgeschichte spricht zu Hause Deutsch

In Deutschland nutzen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mehr als drei Viertel der Menschen mit Einwanderungsgeschichte zur Kommunikation im eigenen Haushalt die deutsche Sprache. Knapp ein Viertel (24 Prozent) der rund 20,2 Millionen Personen mit Einwanderungsgeschichte hätten im Jahr 2022 sogar ausschließlich Deutsch zu Hause gesprochen.

Mehr als die Hälfte (knapp 54 Prozent) habe neben Deutsch auf mindestens noch eine weitere Sprache zur Verständigung mit Haushaltsangehörigen zurückgegriffen. Weitere knapp 23 Prozent der Personen mit Einwanderungsgeschichte sprachen zu Hause ausschließlich eine oder mehrere andere Sprachen als Deutsch, wie das Bundesamt zum Internationalen Tag der Muttersprache am 21. Februar weiter erklärte (Pressemitteilung).

Von den direkten Nachkommen der seit 1950 eingewanderten Elternteile hätten sogar mehr als 90 zu Hause Deutsch gesprochen. Grundlage der Angaben sind Ergebnissen des Mikrozensus 2022.

Die Menschen mit Einwanderungsgeschichte machten laut Bundesamt 2022 knapp ein Viertel der Bevölkerung in Privathaushalten hierzulande aus. Von diesen insgesamt rund 83,1 Millionen Menschen sprachen knapp 79 Prozent ausschließlich Deutsch in den eigenen vier Wänden. Fast 6 Prozent kommunizierten lediglich in einer oder mehreren anderen Sprachen miteinander.

Unter den Personen, die zu Hause vorwiegend eine andere Sprache als Deutsch zur Kommunikation nutzten, war Türkisch mit 14 Prozent die am häufigsten gesprochene Sprache. Danach folgten Russisch (12 Prozent), Arabisch (10 Prozent), Polnisch (7 Prozent), Englisch (6 Prozent) und Rumänisch (5 Prozent).

Kontakt zum Statistischen Bundesamt in Fragen von bevölkerungsstatistischen Auswertungen und Analysen aus dem Mikrozensus: Telefon: +49 611 75 2262

26. Februar 2024

Konferenz in Magdeburg zum Thema Streetwork im digitalen Raum: Neuer Beratungsansatz für EU-Zugewanderte

Auf der Konferenz „Digital Streetwork für EU-Zugewanderte. Erprobte Verfahren und neue Impulse in Bund, Land und Kommune“ haben am 22. Januar in Magdeburg mehr als 150 Teilnehmende aus Beratungsstellen, Migrantenorganisationen, Wissenschaft und Behörden darüber beraten, wie mehr Zugewanderte auf digitalem Weg beraten und erreicht werden können.

Eine Dokumentation der Veranstaltung ist nunmehr auf der CADS-Projektseite hier abrufbar.

Die Konferenz wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, und der Integrationsbeauftragten des Landes Sachsen-Anhalt, Staatssekretärin Susi Möbbeck, gemeinsam mit Minor – Digital, ausgerichtet (Pressemitteilung).

„Digital Streetwork ist ein Game Changer, damit wir Eingewanderte in Deutschland bestmöglich über das Leben und Arbeiten bei uns informieren. Die Beraterinnen des Modellprojekts CADS erreichen in über 1.000 social media spaces viele Millionen Menschen“, sagt Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.

„Wer arbeitet künftig in der Chip-Fabrik, wer pflegt morgen unsere Eltern, wer steuert Bus und Bahn in Zeiten des Fachkräftemangels? Schon heute sind es 2,6 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus der EU. Sie sollen kommen, um zu bleiben, das unterstützen wir mit Digital Streetwork.“

In Sachsen-Anhalt leben den Angaben zufolge gut 45.600 Menschen mit einer Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedsstaates; dies bedeute einen Anteil von zwei Prozent an der Gesamtbevölkerung. Staatssekretärin Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte der Landesregierung von Sachsen-Anhalt, betont: „Sachsen-Anhalt muss stärker um zuwandernde Arbeitskräfte werben, um Stellen besetzen zu können. Gerade bei den ersten Schritten der Integration brauchen Zuwandernde mehrsprachige Beratung, damit Integration nachhaltig gelingt. Digitale Angebote werden dabei immer wichtiger, weil sie Zuwandernde früher und schneller erreichen.“

Krzysztof Blau, ehrenamtlicher Integrationsbeauftragter der Stadt Magdeburg und Geschäftsführer der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V.: „Wir sehen als Auslandsgesellschaft deutlich die Vorteile eines solchen Angebots von CADS. Zugleich sehen wir die Notwendigkeit, die mehrsprachigen Zugänge für die Unionsbürger und ihre Netzwerke im Verbund von digitalen und örtlichen Beratungsangeboten jetzt wirklich auszubauen. Anders werden wir kaum in der Lage sein, diese wichtige Zuwanderungsgruppe nachhaltig in unserem Land zu behalten, und das müssen wir heute mehr denn je.“

Im Mittelpunkt der Konferenz stand das Anfang 2023 gestartete bundesweite Modellprojekt CADS - Community Advisors – Digital Streetwork für EU-Beschäftigte. Es wird von der Gleichbehandlungsstelle EU-Arbeitnehmer der Bundes-Integrationsbeauftragten gefördert und von Minor – Digital umgesetzt. 

Ein weiterer Bericht kann hier nachgelesen werden (Projekt EUmigra).

Kontakte: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt, Pressestelle, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg, Telefon: +49 391 567-4608, E-Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de
Minor – Digital gemeinnützige GmbH, Paul-Lincke-Ufer 7A, 10999 Berlin, Telefon: +49 30 68054106

15. Februar 2024

Engagementfonds des Landes startet in sein 10. Förderjahr – Anträge für 2024 sind ab sofort möglich

Der Engagementfonds des Landes ist in seine 10. Förderrunde gestartet. Somit bietet die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (LAGFA) Sachsen-Anhalt e.V. auch in diesem Jahr ehrenamtlich Aktiven für nachbarschaftliches Engagement finanzielle Unterstützung.

Gefördert werden Vorhaben zur Integration und Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Dafür können bis zu 2.500 Euro beantragt werden. Die LAGFA berät gern über Förderbedingungen, die Antragstellung und eine mögliche Vernetzung vor Ort.

Unterstützt wurden in den vergangenen neun Förderjahren der LAGFA zufolge insgesamt weit mehr als 600 ehrenamtliche Vorhaben von engagierten Einzelpersonen, Initiativen und Vereinen. 

„Überall in Sachsen-Anhalt finden sich Orte, an denen Zusammenhalt und Nachbarschaft gelebt werden. Dieses Engagement verdient Anerkennung und Förderung“, erklärte Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Der Engagementfonds biete hierfür eine niedrigschwellige Finanzierungsmöglichkeit. Seit fast einem Jahrzehnt nehme Sachsen-Anhalt damit eine bundesweite Vorreiterrolle ein.

Anträge an den Fonds sind ab sofort und im gesamten Jahr 2024 möglich (zum Formular).

-    Pressemitteilung der LAGFA/Engagementportal
-    Pressemitteilung des Sozialministeriums

Kontakt: LAGFA Sachsen-Anhalt e.V., Jan Greiner, Telefon: +49 345 22604440, E-Mail: netzwerkstelle@lagfa-lsa.de

26. Januar 2024

„Was lange währt, wird endlich gut“ – Magdeburgs Beirat für Integration und Migration feierte 25-jähriges Bestehen

Magdeburgs Beirat für Integration und Migration hat am 6. Juli 2022 mit einer Festveranstaltung sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Das Programm im Rathaus der Landeshauptstadt stand unter dem Motto „25 Jahre Beirat für Integration und Migration – Rückblick und Ausblick“.

Zu den rund 100 Gästen gehörte unter anderen auch Sachsen-Anhalts Staatssekretärin und Integrationsbeauftragte des Landes, Susi Möbbeck. Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war die Verleihung des Sonderpreises des Beirates für Integration und Migration für langjähriges ehrenamtliches Engagement für Integration in Magdeburg.

Die vom Magdeburger Rotary Clubs gestiftete Auszeichnung erhielt Gabriele Tuljus. Sie wurde für ihr herausragendes Engagement für das Gemeinwohl durch den Einsatz für gelingende Integration gewürdigt und gilt als einer der ersten Menschen in Magdeburg, die sich für die Belange der Menschen ausländischer Herkunft eingesetzt haben.

Durch ihren unermüdlichen Einsatz konnte sie zum schnellen Einleben in Magdeburg und zur besseren Verständigung zwischen den Kulturen beitragen. Gabriele Tuljus engagierte sich bereits 1991 im Verein „Kontakt International Magdeburg“ und später auch im Verein „Meridian“.

Musikalisch wurde die Feier von der Jazz-Gruppe Jam-Fest und einem ukrainischen Frauen- und Kinderchor umrahmt. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war ein Zeitzeugengespräch mit ehemaligen Beiräten und Beauftragten für die Belange der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Magdeburg. Sie ließen die Anfänge der Selbstvertretung von Ausländerinnen und Ausländern in Magdeburg und die Weiterentwicklung zum gemeinsamen Beirat von Deutschen und Nicht-Deutschen für die Belange der Integration in Magdeburg Revue passieren. Dabei wurden Perspektive für die Zukunft gemeinsam betrachtet (siehe auch Pressemitteilung).

Grußworte hielten unter anderen Stadtratsvorsitzender Prof. Dr. Alexander Pott und Oberbürgermeisterin Simone Borris. Sie betonte, dass der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer an der Gesamtbevölkerung in Magdeburg seit der Gründung des Beirates von 4 auf nunmehr 14 Prozent angestiegen sei. Dies mache die hohe Bedeutung der Integration deutlich. Zudem wies Simone Borris auf den hohen Stellenwert des Beirates als „Schnittstelle“ zur Politik hin. „Wenn wir an einem Strang ziehen, können wir die großen Herausforderungen schaffen“, betonte sie. 

Der Beiratsvorsitzende und Integrationsbeauftragte der Stadt, Krzysztof Blau, lud alle Migrantinnen und Migranten der Stadt dazu ein, sich selbst aktiv bei der Gestaltung der Gesellschaft einzubringen. Dazu biete der Integrationsbeirat eine gute Grundlage. Ohne eine wirkliche Teilhabe, die auch teilen bedeute, sei Integration nicht möglich.

Hintergrund:
Der Beirat für Integration und Migration ist ein Gremium der Landeshauptstadt Magdeburg. Er setzt sich zusammen aus acht Migrant*innen und sieben Stadträt*innen, die vom Stadtrat in den Beirat bestellt worden sind. Er nimmt im Rahmen seiner Satzung unabhängig, parteipolitisch neutral und konfessionell ungebunden die Interessen aller in der Landeshauptstadt Magdeburg lebenden Migrant*innen wahr und wirkt auf die chancengleiche Partizipation aller Bevölkerungsgruppen am Gemeinwesen hin.

Weitere Informationen u.a. zu Sitzungsterminen und den Sprechzeiten des Beirates gibt es hier.

Kontakt: Beirat für Integration und Migration, Der Vorstand, Alter Markt 6, 39090 Magdeburg, Telefon: +49 391 540-2384, E-Mail: integrationsbeirat@stadt.magdeburg.de

7. Juli 2022